Evangelische Kirche

Die evangelische Kirche in Deutschland hat Ihren Ursprung in der Reformation, die durch Dr. Martin Luther maßgeblich beeinflusst wurde. Anzuerkennen sind die vielfältigen Bemühungen evangelischer Menschen, ihre Religion in Wort und Tat zu leben. Auch die Vielzahl von sozialen Einrichtungen zeugen davon, dass sie den Auftrag Jesu in dieser Welt, „Salz und Licht“ zu sein, ernstnehmen.

Viele Glieder und Leiter dieser Kirche sind wirklich bemüht, Gott und die Menschen in ihrer Umgebung zu lieben. Es gibt in dieser Kirche eine Vielzahl von Menschen, die in Jesus Christus ihren persönlichen Heiland und Erretter gefunden haben und den Glauben auch leben (meist aber nicht innerhalb, sondern neben den offiziellen Kirchenveranstaltungen). Trotzdem besteht großer Anlass zur Sorge, da sich die evangelische Kirche seit der Reformation in vielen Bereichen immer mehr vom biblischen Evangelium und dessen praktischer Umsetzung entfernt hat.

Offiziell gründet sich diese Kirche noch auf das apostolische Glaubensbekenntnis (wie auch die katholische Kirche) und den sogenannten „Katechismus“, einer Sammlung von  Lehr- und Glaubenssätzen, die aber in Teilen von der biblischen Lehre abweichen (Tauf- und Abendmahlsverständnis). Inoffiziell wird leider alles mögliche von den Angehörigen dieser Kirche vertreten, sodass es kaum möglich ist, von „der“ evangelischen Kirche zu sprechen. In der Realität bestimmen folgende Eckpfeiler aber das Denken und Handeln vieler Evangelischer:

Das Liebesgebot und die Homosexualität

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.
5. Mose, Kapitel 6, Vers 5

Dieses Liebesgebot wird von Jesus zitiert, als er von den Pharisäern gefragt wird, welches seiner Meinung nach das wichtigste Gebot im Gesetz sei (Matth. 22, 34-40). Die Pharisäer wollten ihm mit dieser Frage eine Falle stellen.

Für die Pharisäer lag der Schlüssel zur Gerechtigkeit im Halten der Gebote. Hierdurch erhofften sie, vor Gott gerecht zu werden. Deshalb zeigt ihnen Jesus an diesem wichtigsten Gebot, dass sie dieses täglich brechen, denn niemand liebt Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit seiner ganzen Kraft! Wer von sich behauptet, er habe dieses Gebot noch nie gebrochen, ist ein Lügner!

Die Verantwortlichen der EKD sind leider in diese Falle der Pharisäer hineingetappt, indem sie das Liebesgebot als Argument anführen, wenn sie die Homosexualität nicht als Sünde bezeichnen, sondern als eine „sexuelle Identität“.

Jesus ging es bei diesem Zitat nicht um die Beantwortung der Frage, welches Gebot die Menschen halten sollen, um vor Gott gerecht werden. Wenn man nämlich die Ausführungen von Paulus zum Thema Homosexualität liest (Römer 1, 27-32), wird man im Anschluss des Textes schnell feststellen, dass man weder durch das Halten des Liebesgebotes noch durch die Ablehnung der Homosexualität vor Gott gerecht werden kann (Römer 2, 1-3). Jesus selber hatte oft mit Sündern Kontakt (u.a. Johannes 5, 14 und 8,11). Aber er verurteilt nicht, sondern sagt lediglich „Sündige hinfort nicht mehr“! Das sollte die EKD den Homosexuellen sagen: „Sündigt hinfort nicht mehr!

Das Abendmahlsverständnis

Die meisten evangelischen Theologen (müssen) offiziell die Meinung vertreten, „dass im Abendmahl der gekreuzigte und auferstandene Christus leibhaft gegenwärtig ist und mitgeteilt wird“.

Diese übernatürliche Sichtweise ist leider ein großes Missverständnis dessen, was durch das Abendmahl ausgedrückt werden soll. In erster Linie ist das Abendmahl ein Gedächtnismahl, an dem die Christen daran denken, was der Herr Jesus für uns getan hat. In zweiter Linie ist es auch eine Verkündigung seines Todes (und seines Sieges). Drittens wird durch das gemeinsame Essen und Trinken von Brot und Wein auch die Gemeinschaft der Christen sichtbar.

Als Jesus sagte „ich bin der Weg...“ oder „ich bin die Tür...“ kam ja auch niemand auf die Idee, dass man auf ihm herumlaufen sollte, oder dass er eigentlich eine verwandelte Tür sei. Wenn er jetzt beim Abendmahl sagt „dies ist mein Leib“ und „dies ist mein Blut“, dann war es für die Jünger klar, dass Jesus sie hier nicht zum Kannibalismus auffordert. Außerdem hätten die Jünger niemals Blut getrunken, da dies für die Juden verboten war (3. Mose 17, 12).